Freitag, 14. März 2008
Rezension: "Serenity" von Christine Wunnicke
Ein Internet-Blog (Weblog - link zu wikipedia ) sollte ja eigentlich eine Art persönliches TAGEBUCH sein, das widersprüchlicher Weise jedoch JEDEM MENSCHEN, der es findet, ZUGÄNGLICH ist. - Eine vollkommen absurde Situation. Ein modernes Phänomen? Ich hab keine Ahnung, aber ich hab da ein Buch gelesen, das in der Hinsicht ein bisschen Klarheit bringt - und beim Lesen viel (hoch spannende, intellektuell fordernde) Kurzweil' noch dazu:

"Serenity" (von Christine Wunnicke)




Bild (Quelle: amazon.de)

Ein Roman, welcher sich - sehr tiefsinnig sogar, wenn man zwischen den Zeilen liest - mit dem Thema "ahnungsloser Philosophie-Professor bekommt das Internet " beschäftigt. Es handelt sich nicht um eine Liebesgeschichte; trotzdem eine Art "verhängnisvolle Affäre". Den Roman möchte ich hiermit empfehlen und zwar Menschen, …
… die herzlich wenig, bis gar keine Erfahrungen mit dem Internet haben und die erstens keine Ahnung davon haben, was ein BLOG ist - und zweitens kein Verständnis dafür haben warum Menschen, egal wo auf der Welt sie leben, diesen merkwürdigen, vollkommen öffentlichen Seelenstriptease betreiben.
… die dem BLOGGEN restlos verfallen sind und noch keine Ahnung haben, welche Folgen ihr Tun verursacht.
… die schon immer wussten, dass das Internet nichts Gutes mit sich bringt.
… die schon immer geahnt haben, dass das Internet Schizophrenie in ungeahntem Ausmaß fördert.
… die sich mit Schopenhauers Philosophie (Stichwort "Die Welt als Wille und Vorstellung" - link führt zu wikipdia) beschäftigen.

Ich habe "Serenity" mit Daniel Glattauers "Gut gegen Nordwind" verglichen. Das ist freilich so, als ob man Äpfel mit Physalis vergleicht. Sehen Sie - Äpfel kennen Sie mit Sicherheit, doch die leckeren kleinen gelben Physalis-Beeren, die in so kleinen Plastik-Körbchen verkauft werden, - die kennt namentlich kaum jemand. Diese Früchtchen bieten jedoch eine leckere Abwechslung und haben einen raffinierten Geschmack! - Genau einen solchen hat dieser Roman auch.
Das Grundthema "Zwei Unbekannte treffen sich durch das Internet" ist wenigstens vergleichbar mit dem "Nordwind". Doch Christine Wunnickes Roman ist raffinierter, tiefgründiger und strotzt nur so von wunderprächtigen Schilderungen, wie zum Beispiel den "ersten Schritten" eines hoffnungslos überforderten Internet-Einsteigers.
Vielleicht geht es Ihnen, wie mir? Ich habe den Roman zwei Mal gelesen und werde ihn irgendwann sicher wieder lesen.

Bei amazon.de habe ich eine Rezension zu dem Buch veröffentlicht. Über diesen LINK ZU MEINER REZENSION … gelangt man auch zu dem Buch; nur falls der Drang dazu groß ist, es zu kaufen. (Sie unterstützen jedoch ihren Buchhändler vor Ort, wenn Sie es bei ihm bestellen. ;-)

Ich wünsche auch Ihnen/ Dir viel Vergügen bzw. spannende Lesestunden!

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