Montag, 13. Dezember 2010
Afghanistan News. Private, sowie auch Politische.
Wie schnell die Zeit vergeht! Es gibt über Andreas‘ Auslandseinsatz in Afghanistan gibt es nicht viel, was ich erzählen könnte, oder dürfte, nur so viel:
Seit einer Woche ist bei ihm im Camp der Internetzugang defekt. Das heißt: Kein Internet, also auch kein Telefonieren über SKYPE und keine e-Mails und keine Tagebucheinträge.
Nun komme ich also doch wieder in den Genuss ihn auf seinem Handy (Mobilfunk Afghanistan) anzurufen. Das klappt leider nur morgens (da arbeitet er) und in meiner Mittagspause (und da auch nur sehr begrenzt). Leider ist die Verbindungsqualität auch sehr bescheiden. Manchmal kann man so gut wie gar nichts hören, oder nur abgehackt … ein Krampf.
Angeblich soll morgen das Internet dort wieder instand gesetzt werden. Ich würde es mir sehr wünschen.


Ansonsten war heute überall in den Medien, dass der deutsche Verteidigungsminister mit Gattin – neben Massar-i-Sharif – auch den Stützpunkt in Kundus besucht hat. Das ist zwar nicht der „Chef“ meines Mannes, aber ich möchte trotzdem meinen Senf dazu geben.
Ich finde es nämlich begrüßenswert, dass der Herr Minister und dann noch dazu mit seiner Ehefrau, die die Reisekosten ja laut Medienberichten privat berappt hat, eine solche Spontanstippvisite macht. Dass nun auch ausgerechnet Johannes B. Kerner, der dort seine Talkshow aufzeichnet, mit von der Partie ist … ja mei! Begrüßenswert wäre es, wenn „dort in Afghanistan“ einmal normale Bundeswehr-Soldaten zu Wort kommen dürften. Man wird sehen. Donnerstag in seiner Fernsehsendung. Ich bin echt gespannt, ob Johannes B. dort jemanden findet, mit dem er offen reden darf.
Unsereins erfährt so gut wie kaum etwas, von dort am Hindukusch. Und jetzt, wo endlich einmal ein Medienrummel stattfindet, wird im Bundestag freilich gleich wieder gemeckert und gezetert über „Selbstinszenierung“. Ich mag zwar nicht kompetent genug sein, das zu bewerten, muss aber dennoch loswerden: Ich finde es nicht so daneben, wie es heute tagsüber in sämtlichen Medien breitgetreten wurde.
Die „Frohe Weihnachten“-Aktion der Zu Guttenbergs empfinde ich gar nicht einmal also so dramatische Selbstinszenierung. Dieser komische Selbstinszenierungseffekt entsteht doch erst, WEIL die Medien seinen Besuch als solchen breittreten, und mal wieder jeder seinen Senf dazu geben muss(te).

Also, lasst mal die Kirche im Dorf, liebe Medienberichter und zu Hause gebliebene Politiker, die ihr alle nicht zufällig Anwärter aufs Bundeskanzleramt sein könnt , und lasst den Verteidigungsminister seine Untertanen die da kaum freiwillig unterwegs sind, einen Besuch abstatten und FROHE WEIHNACHTEN wünschen. Ich halte das durchaus, für (zitat) "eine Sache des Herzens."

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