Mittwoch, 15. Dezember 2010
Frustgeblubber.
Morgens noch Schnee und ein extra langer Marsch zur Arbeit, alldieweil Herr Katz mir trabenden Schrittes folgt und ich umkehren muss, damit er nicht bis zur Hauptstraße nachläuft. Also nehme ich einen Umweg durchs Dorf. Bis hierhin noch alles im grünen Bereich.
Über Arbeit, also die mit der ich mein tägliches Brot verdiene - heute Früh waren es übrigens zwei Nutellabrote - rede ich für gewöhnlich gar nicht. Das habe ich sicher von meiner Mutti. Die hat auch nie von der Arbeit gesprochen. Was da passiert, lässt man einfach über sich ergehen, es ändert an nichts etwas, wenn man abends zu Hause darüber jammert.
Mit wem sollte ich auch darüber reden? Mit der Katze? Dem ist es egal, ob heute bei einem Lean-Assessment ein Score von 3,5 oder 1,4 herauskam. Es ändert auch für ihn nichts. Er bekommt so oder so sein Futter und seinen Willen sowieso.
Der Tag war - sagen wir es einmal so - nicht sonderlich erfolgreich verlaufen. Die Arbeit von Monaten einfach so in Grund und Boden gescored. Freilich mit Aussicht auf Verbesserungen. Mit vielen gut gemeinten Ratschlägen. Ja, sogar Lob gab es. Für eine schön vorbereitete Präsentation. Na, wenn das nichts ist. Wenigstens der Trost, dass diese Arbeit nicht völlig für die Katz' war. Schwacher Trost, aber immerhin. Man nimmt, was man kriegen kann. Und schließlich weiß man dann: Die Arbeit geht einem das nächst halbe Jahr nicht aus. Packen wir es also an. Es kann nur besser werden. Wir arbeiten an ständiger Verbesserung und solven unsere problems demnächst also mit A3... und zwar wir alle. Wenn alle problems gesolved sind und alles im Six Sigma Bereich, dann sind wir arbeitslos. – Mit ein wenig gesundem Menschenverstand weiß man jedoch: Das wird nie der Fall sein. Wäre ich gehässig, würde ich ja nun behaupten: Das mit dem gesunden Menschenverstand, das widerspricht allen vorliegenden policys, nach denen wir zu Arbeiten angehalten sind. Aber ich bin ja nicht gehässig, nur gefrustet. Und trotzdem ist es ärgerlich, wenn man Tag für Tag gegen den gesunden Menschenverstand arbeiten muss. Die Konsequenz? Was ist das Gegenteil von gesund? Krank! Ergo kränken wir unseren Menschenverstand. Auf gut Deutsch: Wir arbeiten uns krank. Das ist ernster als es in dem Zusammenhang klingt. Doch Messmittel oder Messgrößen dafür existieren nicht. Die Gesundheit der Mitarbeiter steht ja an oberster Stelle. Die schützen wir mit Schutzbrillen und Sicherheitsschuhen. Unser Verstand bleibt unbeachtet … bis wir ihn vielleicht sogar verlieren...
Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, so nehme ich mir vor, aber das habe ich schon oft gesagt und es hilft ja nix, wenn man leider nun mal schon auf der Welt ist und Änderungen nicht einfach so herbeizuführen sind, - also, wenn ich noch einmal auf die Welt komme... Halt, da fällt mir ein, was mein Kollege Hans neulich geantwortet hat, als ich die Frage in seine Richtung geworfen habe: "Hans, was würdest Du werden, wenn Du noch einmal auf die Welt kämst?" - Keine Sekunde dauerte es bis zu seiner Antwort, die kam wie aus der Pistole geschossen: "Lottomillionär!". --- Da kannste mal sehen! So ein "Kaufleut" ist als gar nicht einmal so dumm, der weiß, was er will. Arbeiten jedenfalls nicht.
Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, das habe ich mir fest vorgenommen, mache ich einen Bogen um Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement. Ich werde nur noch Vorrichtungen und Werkzeuge konstruieren und dann auch gar nicht mehr meckern, wenn die Leute immer dann, wenn etwas fertig auf dem Papier ist, mit Änderungswünschen und Verbesserungen kommen. Ich schwör', ey!

Diesen Beitrag widme ich meinem Kollegen Jürgen, der hier ab und an mitliest. Ich nehme stark an, wir trinken vor Weihnachten noch einen (Cappucchino) auf den lustigen Verein, der uns für all diese netten Lebenserfahrungen die uns so widerfahren sogar bezahlt.


PS. In Gedanken notiere ich noch eilig: Muss morgen unbedingt mal wieder Lotto spielen.

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Montag, 13. Dezember 2010
Afghanistan News. Private, sowie auch Politische.
Wie schnell die Zeit vergeht! Es gibt über Andreas‘ Auslandseinsatz in Afghanistan gibt es nicht viel, was ich erzählen könnte, oder dürfte, nur so viel:
Seit einer Woche ist bei ihm im Camp der Internetzugang defekt. Das heißt: Kein Internet, also auch kein Telefonieren über SKYPE und keine e-Mails und keine Tagebucheinträge.
Nun komme ich also doch wieder in den Genuss ihn auf seinem Handy (Mobilfunk Afghanistan) anzurufen. Das klappt leider nur morgens (da arbeitet er) und in meiner Mittagspause (und da auch nur sehr begrenzt). Leider ist die Verbindungsqualität auch sehr bescheiden. Manchmal kann man so gut wie gar nichts hören, oder nur abgehackt … ein Krampf.
Angeblich soll morgen das Internet dort wieder instand gesetzt werden. Ich würde es mir sehr wünschen.


Ansonsten war heute überall in den Medien, dass der deutsche Verteidigungsminister mit Gattin – neben Massar-i-Sharif – auch den Stützpunkt in Kundus besucht hat. Das ist zwar nicht der „Chef“ meines Mannes, aber ich möchte trotzdem meinen Senf dazu geben.
Ich finde es nämlich begrüßenswert, dass der Herr Minister und dann noch dazu mit seiner Ehefrau, die die Reisekosten ja laut Medienberichten privat berappt hat, eine solche Spontanstippvisite macht. Dass nun auch ausgerechnet Johannes B. Kerner, der dort seine Talkshow aufzeichnet, mit von der Partie ist … ja mei! Begrüßenswert wäre es, wenn „dort in Afghanistan“ einmal normale Bundeswehr-Soldaten zu Wort kommen dürften. Man wird sehen. Donnerstag in seiner Fernsehsendung. Ich bin echt gespannt, ob Johannes B. dort jemanden findet, mit dem er offen reden darf.
Unsereins erfährt so gut wie kaum etwas, von dort am Hindukusch. Und jetzt, wo endlich einmal ein Medienrummel stattfindet, wird im Bundestag freilich gleich wieder gemeckert und gezetert über „Selbstinszenierung“. Ich mag zwar nicht kompetent genug sein, das zu bewerten, muss aber dennoch loswerden: Ich finde es nicht so daneben, wie es heute tagsüber in sämtlichen Medien breitgetreten wurde.
Die „Frohe Weihnachten“-Aktion der Zu Guttenbergs empfinde ich gar nicht einmal also so dramatische Selbstinszenierung. Dieser komische Selbstinszenierungseffekt entsteht doch erst, WEIL die Medien seinen Besuch als solchen breittreten, und mal wieder jeder seinen Senf dazu geben muss(te).

Also, lasst mal die Kirche im Dorf, liebe Medienberichter und zu Hause gebliebene Politiker, die ihr alle nicht zufällig Anwärter aufs Bundeskanzleramt sein könnt , und lasst den Verteidigungsminister seine Untertanen die da kaum freiwillig unterwegs sind, einen Besuch abstatten und FROHE WEIHNACHTEN wünschen. Ich halte das durchaus, für (zitat) "eine Sache des Herzens."

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Dienstag, 16. November 2010
Kasimir, die Dekorations-Katze
Das musste ich dann doch fotografieren, ehe ich den Herrn Katz vom Esstisch entfernen musste.
Kasimir genießt die neue weihnachtliche Tischdekoration und tut so, als ob die Pralinenschachtel für ihn gedacht wäre...






So lange er nicht auf die Idee kommt mit den glänzenden grünen Weihnachtskugeln (aus glas) zu spielen...

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Dienstag, 9. November 2010
mobiler eintrag

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Samstag, 6. November 2010
Ausreise.
Heute gegen 16.00h musste ich ihn also wieder abgeben, meinen Herrn Schatz. (Der "Rosafarbene" ist schon etwas länger - in einer Kiste - unterwegs, nach Afghanistan.)

Um zirka 20 Uhr geht der Flug von Frankfurt nach Kabul.

Herr B. mit Abenteuerrucksack


Das Vermissen hat bereits angefangen...

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Freitag, 5. November 2010
Kasimir Katzenklingel - Teil 2...
Genau zwei Ausflüge hat Kasimir mit seinem "Sender" für die Katzenklingel gemacht, dann war das Halsband, mitsamt Sender weg.
Noch einmal zum Mitschreiben....

w.e.c.h.



Daher ist es nun auch nicht mehr möglich ein Bild vom Katzenbert mit Senderhalsband zu machen...
So schaut es aus, wenn "Herr Katz" vor der Balkontüre sitzt, und rein will ... (hören kann man sein Gejammer durch die gut isolierten Fenster leider nicht.)
Stellvertretend darum ein Foto, wo der Katzenbert vor der Türe steht und meckert (wenn er hinein will).


So viel zum Thema "praktisches Spielzeug für Katzenhalter ohne Katzenklappe".

Neuer Sender würde zirka 15 Tacken kosten. Konnte mich noch nicht entschließen noch einmal Geld dafür zu investieren...

Weitere Neuigkeiten vom Kater Kasimir:

Vielleicht liegt es am milden Wetter? (Es ist fast "warm" draußen, dieser Tage...)
Kasimir hat zurzeit so gut wie keinen Drang zu Hause zu sein/ bleiben. Das heißt, der fiese Vagabund ist fast nur noch auf Tour.
Im Idealfall ist es draußen NICHT NASS (kein Regen), dann sammelt er nur den üblichen Dreck in seinem fluffigen Schwanz:



Wenn er nicht auf Tour ist, thront er auf seinem Kratzbaum, ganz oben:


Ansonsten lässt sich der Katzenbert gelegentlich auch gerne auf dem Arm durch die Wohnung chauffieren:

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Sonntag, 31. Oktober 2010
Neues vom Katzenbert: Kasimirs persönliche Katzenklingel!
Der Katzenbert, das ist unser Kater Kasimir.
Einer seiner vielen „Kosenamen“ lautet Katzenbert. Ist wohl irgendwie entstanden als Ableitung von KatzenBÄR, weil er so ausschaut wie ein Teddybär. – Das als unwesentliche Einleitung…

Katzenbert, also Kasimir, hat nun ein neues Spielzeug. Blödsinn!! Stimmt nicht. Seine Futterbereitstellerin und Fellausbürsterin hat ein neues Spielzeug. Eins, das noch dazu praktisch ist wie Sau. Also, ist es eigentlich gar kein Spielzeug, sondern ein … neues katzenhaltertechnisch notwendiges Dingsbums eben.
Es nennt sich

KITTY PHONE

und ist nichts anderes als eine

Katzenklingel.

Es ist ja leider so, dass wir in der Wohnung keine Katzenklappe einbauen können, und daher steht Herr Katz – seit die Balkontür wegen empfindlich niedrigen Außentemperaturen umgehend nach Rausschmiss des Delinquenten geschlossen wird – bei seiner meist unerwarteten Rückkehr vom mehrmals täglich stattfindenden Rundgang, vor verschlossenen Türen. Sehr doof. Für den Herrn Katz sicher noch doofer, als für mich oder meinen Mann.

Letzte Woche fiel mir im (online) Zoofachhandel des Vertrauens (= ZOOPLUS) dann diese Katzenklingel auf. Gesehen. Gekauft. 2 Tage später geliefert. Die Freude war spontan eher gedämpft, weil keine Batterien mitgeliefert werden. Also wieder lostuckern und Batterien kaufen.

Das Klingelsystem besteht aus 3 Teilen:
1 Sender, den Herr Katz am Halsband tragen muss. Der Sender ist grob gesagt so groß wie ein USB Stick und bei einer normalen Katze wäre so ein Ding um den Hals wohl auffällig. Bei Kasimir fällt der Sender wegen Löwenmähne-artiger Haarpracht gar nicht auf. Zum Glück akzeptiert Kasimir ein Halsband. Dennoch ist so ein Halsband bei einer Freigänger-Katze einigermaßen bedenklich – von wegen irgendwo hängen bleiben - und es ist wohl auch eine Frage der Zeit, wann er das Ding verliert.
1 Empfänger, der in der Nähe der Türe platziert wird, wo Herr Katz vermutlich wieder auftaucht, wenn er wieder in sein Haus will.
1 mobiler Empfänger (mit 4 verschiedenen, einstellbaren Klingeltönen) den man im Haus/ in der Wohnung mitnehmen kann. Dort klingelt (MIAUT, je nach eingestelltem Ton) es dann, wenn der Katz mit dem Sender ca. 4-5m in die Nähe des Empfängers kommt.

Also noch einmal Funktionsprinzip:
Kommt Herr Katz mit seinem Sender am Halsband in die Nähe des festen Empfängers, fängt’s am mobilen Empfänger an zu „tönen“.
Ich hab den MIAU-MIAU-MIAUUUUU-Ton eingestellt. Hört sich ohnehin fast so an, wie wenn Herr Katz vor der Türe meckert.

Heute Morgen hat das System seinen ersten Einsatz gehabt.

Und es hat funktioniert. Um 6.00h – eine Stunde nachdem Kasimier morgens raus wollte und von mir rausgeworfen wurde – stand er wieder vor der Türe – und ich, wegen dem MIAU-MIAU-MIAUUUUU, senkrecht im Bett.

Da es nach der Zeitumstellung heute eine Stunde später ist, bin ich schon fast im Bett … und reiche Bilder vom Katzenbert mit Sender demnächst nach. ;-)


PS: Halloween war heute auch. 2 x hat’s geklingelt --- und das war nicht Kasimir, sondern Kinder die ( Süßes oder es gibt Saures! ) Süßigkeiten erpressen. Komische Unsitte. Bei der zweiten Rotte Kids endlich ein Geistesblitz: Hier gibt’s nur Schnaps und Bier!, blaffe ich zurück….
Ha! Da waren die Gesichter lang … da wussten die gewieften Mädels so schnell nichts zu erwidern. Und bekamen dann trotzdem ein paar Handvoll Vitamin-Schokoriegel. Den Katzenbert fanden sie auch auf Anhieb sehr süß, als sie ihn gesehen haben, aber den kann ich jetzt doch nicht hergeben, wo er so eine schöne Klingel hat…

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Donnerstag, 21. Oktober 2010
Harry Rowohlt las … am 19. Oktober 2010 … in der KUFA (Kulturfabrik) Koblenz.
Mein (lieber!) Mann hat mich darauf aufmerksam gemacht. Harry Rowohlt liest. Am 19. Oktober 2010 in Koblenz in der Kulturfabrik. Karten gab es (Buchhandlung Reuffel) zum Glück noch – und gestern war es dann soweit.

Für alle, denen der Name nichts sagt:
Harry Rowohlt ist zum einen "Starübersetzer":
"Winnie the Pooh" von A.A. Milne wurde von ihm übersetzt - und das Hörbuch/ die Hörbücher hat er dann auch noch eingelesen. "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt wurde von ihm übersetzt. Er hat Flann O'Brien im Repertoire, und auf Bücher wie "Auf Schwimmen Zwei Vögel" oder "Der Dritte Polizist" wäre ich nie gekommen, wäre nicht Harry Rowohlt der Übersetzer dieser genial-schrägen irischen Dramen. Mit Ralf Sotschek hat er das Buch "In Schlucken Zwei Spechte" geschrieben. Jim Dodges "FU"P wurde von ihm übersetzt. Das gibt's - so wie fast alle anderen genannten Bücher - auch als Hörbuch (von Kein&Aber Verlag) das sicher SCHÖNSTE HÖRBUCH auf dem Markt. Harry Rowohlt hat "Tristram Shandy" komplett eingelesen. Auch so ein Hörbuch-Leckerbissen.
Für die Übersetzung von Philip Ardaghs "Schlimmes Ende" (Das ist der 1. Teil, der 6-teiligen "Eddie Dickens Trilogie!) erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nicht, dass ich alle Bücher gelesen hätte, doch ich arbeite hart daran ALLE von Harry Rowohlt gelesenen Hörbücher durch zu schmökern.

Harry Rowohlt, der "Kolumnist": Für die ZEIT schreibt er Kolumnen die unter der Rubrik "Pooh's Corner - Meinungen eines Bären von geringem Verstand" erscheinen. (Erschienen in mittlerweile zwei Buch-Ausgaben.)

Harry Rowohlt, der Schauspieler: Seit Jahren spielt er "den Penner" in der LINDENSTRASSE. Aber auch in andere Filme, meist unbekannte, hat's ihn verschlagen. (Vielleicht nicht sein Lieblingsgenre, da er lange Zeit auch Filmkritiker war... )

Harry Rowohlt wurde 1945 in Hamburg geboren. Und wer noch mehr über diesen von mir hochgeschätzten Künstler erfahren will, liest HIER (link zu WIKIPEDIA Artikel über HARRY ROWOHLT) weiter.


Damit das alles hier nicht so langweilig aussieht, ziehe ich ein Foto vor, das in der Pause entstand. Ich habe mir Pooh's Corner 1997 - 2009: Meinungen eines Bären von geringem Verstand (Verlag: Kein & Aber) gekauft ...


... und signieren lassen....



Soviel also vorne weg. (Noch jemand wach?)




Harry Rowohlt legte in der KUFA etwas verspätet los - mit einer geschickten, vermutlich bewährten Finte: „Ich lasse die Anschleimphase heute wech.“
Gut, also – geht looohooos!
Seine Präventivantworten - kurz und präzise – gehören wohl mit zum Repertoire:

"Nein, ich habe nichts mit dem Rowohlt-Verlag zu tun."

"Nein, ich habe nicht abgenommen."

"Ja, ich spiele in der Lindenstraße mit."


„Damit is gleich für jeden was dabei!“, erklärt er seine Taktik.


Dann eine unveröffentlichten Kolumne aus der ZEIT, besser für die ZEIT: Über die Buchmesse in Frankfurt. Der Vollbrumm-Entertainer und erobert das Publikum mit seinem legendären Abschweifungstalent. In seinen Text eingeschoben erfährt man, dass er von Hirschhausen wirklich nett findet – und sicher noch fünf eingeschobene Anekdoten mehr, die ich mir allesamt nicht merke.
Die vermutlich längsten Einschubsätze der Welt versetzten den gebannten Zuhörer in Erstaunen. Das ist Abschweifungskunst in reinster Perfektion. Nicht umsonst gibt es von einer solchen Lese-Tingel-Tour ein Album, vulgo Hörbuch: „Harry Rowohlt, „Der Paganini der Abschweifung" live“ (2 Audio-CDs, Verlag Bittermann)
Der Perfektionsabschweifer findet immer den Bogen zurück zum Vorgelesenen und kaum wieder zurück im Thema, - der nächste Anlass für einen Ausflug nach Abschweifhausen.
Nicht nur seine Technik, diese Abschweifungen einzuflicken ohne dass es wie Flickwerk aussieht, die Flicken selbst sind ja allererste Sahne.

Der Witz mit dem Papst – halt! – mit den Päpsten!! Au hauer-ha! Die Winnetou-, bzw. Pirere Price-Imitation: köstlich!
Und er hat einfach recht: Wenn man nicht wechkommt vom Fernseh, dann passiert so was. Und PÄNG! Merkt man sich so’nn Schei** sein ganzes Leben lang.

Harry Rowohlt wäre ja doof, würde er nicht mit einigen Lese-Auszügen Werbung für seine Übersetzungen machen. Für mich völlig neu: Er übersetzt eine Kinderbuchserie des englischen Kinderbuchautors Andy Stanton. Zwei Bände davon sind (erst) erschienen, weil – wie HR durchaus süffisant anmerkt – der Verlag „erst sehen“ will. Die sollen froh sein, dass sie einen Harry Rowohlt im Programm haben.
Neben der Lesung aus besagtem Buch mit dem Titel Buch „Sie sind ein schlechter Mensch, Mr. Gum!“, erfahren wir auch, warum man den Mister im deutschen Titel behalten hat. Korrekt hätte es ja heißen sollen: „Sie sind ein schlechter Mensch, Herr Gum!“, doch – so erklärt Herr Rowohlt: „Das sieht nich‘ aus“! - Warum? Das hat mit Synchronisations-Mimik bei der Aussprache zu tun. Und „Mister Gum’s Abenteuer“ werden wohl verfilmt. (Wenn ich das jetzt erklären würde, würde das todlangweilig klingen. Das muss man einfach gesehen haben. ;-)

Tja, was hab‘ ich mir nochbehalten? Ah… ein ungewöhnlich lebenslustiger Nachruf auf seinen Freund, den Autor Fran (Francis!) McCourt…, Empfang bei Bundespräsidentens…
Oh, und dann noch eine kürzlich erschienene Gedicht-Übersetzung des amerikanischen Autors Shel Silverstein. Glücklicherweise AUCH (!) im Original vorgetragen – obwohl die Übersetzung nicht schlecht ist, nein, nein, nein – doch Rowohlts Amerikanisches Englisch brummt und dröhnt und ist einfach ein köstlicher Singsang.
Soweit ich mich entsinne aus Reportagen, Berichte und Interviews entnommen zu haben gehören auch die drei Hymen, die Rowohlt SINGT zu seinem Lese-Tingeltour-Repertoire! – Zum Kreischen komisch. Die Amerikanische B-Hymne („America The Beautiful“), die Hamburger A und B-Hymne. Inklusive zwei Anekdoten zu einem von ihm NICHT weggesprengten Hans Albers-Denkmal und wie er zur goldenen Ehrennadel von St.Pauli kam. (HSV!? Haa eSS Va-hauu!? – Das iss doch der Tennisverein mit Fussball-Abteilung! )


Zwei Dinge habe ich gestern Abend beschlossen:

1) Ich werde jetzt - entgegen allen meinen bisherigen Vorsätzen jemals Fan eines Bundesliga-Vereins zu werden – St. Pauli - Fan. Auch wenn ich da nie einen Ehrenplatz auf der Kuchentribüne bekomme...

2) Und ich werde wieder einmal einen Leseabend mit Harry Rowohlt besuchen!

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Montag, 18. Oktober 2010
Neues von Kater Kasimir
Eigentlich gibt es mit so einem Katzenviech ja jeden Tag Neuigkeiten. Aber man will ja niemand langweilen ...

Dennoch ist es an der Zeit von ein paar neuen Erlebnissen zu berichten.

Kasimir musste Ende September bis Anfang Oktober mit uns verreisen. Auf unsere Reise in die Toskana konnt er uns ja schlecht begleiten, also haben wir für ihn einen speziellen Abenteuerurlaub gebucht - und zwar bei meiner Mutti.
Sie war auch rund um die Uhr beschäftigt den hyperaktiven Kater unter Kontrolle zu behalten.

Neben einem Absturz vom Nussbaum gab es allerdings nichts Schlimmes über ihn zu berichten.



Leider erwischt man den Katzenbär mit dem Fotoapparat immer nur am besten, wenn er grade schläft!




Nach seiner Rückkehr aus dem Ferienlager hat Kasimir sich hier sofort wieder wie zu Hause gefühlt und geht lässig seinen Alltagspflichten als Katzenschwein nach.

Ich weiß nicht, ob sich jemals ein Maine Coon - Interessent hierherverirrt, aber als Warnung sei gesagt: Die Unmengen an Dreck, die in seinem monströsen Schwanz Platz finden sind eine Katastrophe (für die Wohnung zumindest).

Hier ein Versuch den Mistkerl bei Heimkehr von einem seiner Tagsüberausflüge zu fotografieren:



Der Kater ist nun übrigens 10 Monate alt und wiegt 5,2 Kilogramm.
Wenn er nach Hause kommt, ist der erste Weg zum Futternapf - eine der wenigen Möglichkeiten wo man die Katze mal "am Stück" fotografieren kann:



Da Kasimir heute für meine Begriffe recht lange abgängig war, hatte ich die Ehre bei einigen Nachbarn nach seinem Verbleib zu fragen. Der Kommentar einer Nachbarin (die Katzen nicht besonders mag) war:
"Ach, ist das der mit diesem häßlichen Schwanz?"
Ja, der ist das. Manchmal hat man den Eindruck dieser Schweif ist größer als er selbst. Das trügt aber, wenn er der Länge nach auf der Couch liegt.

Letzten Samstag hatte er übrigens das Mass überschritten. Als er von einem nachmittags-Ausflug nach Hause kam, sah er aus als ob er den halben Wald mit nach Hause schleppen wollte. Zusammen mit seinen gar nicht so kleinen Dreckspfoten war sein Erscheinungsbild dramatisch bis erbärmlich!
Es war das erste mal seit langem, dass Herr Kasimir duschen musste. Die Aktion war insgesamt nicht lustig, das Ergebnis aber war, dass die Wohnung nicht noch einmal geputzt werden musste ... und seit Samstag duftet er jetzt auch wie ein Blümchen!
Sein Fluff-Schweif sieht mittlerweile auch wieder aus wie gewohnt:



Demnächst wieder mehr ...

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Montag, 18. Oktober 2010
Tatort aus Ludwigshafen "Der Schrei";
Ausstrahlung vom 17.10.2010

Nachdem der letzte Tatort ("Hauch des Todes", 22.8.2010) aus Ludwigshafen unsagbar blödsinnig, hektisch und überzogen war (Wer lässt denn zu, dass man so einen Hannibal-Lecter-Verschnitt-Thriller in einen Tatort adaptiert??) --- heute 90 Minuten "klassische Spannung". - Endlich wieder...

In einem Vergnügungspark wird ein kleines Mädchen tot aufgefunden. Die Eltern waren mit dem Kind in dieser Art Vergnügungs-/ Wellnesspark, wo man sich für ein paar Tage einquertiert. Die beiden waren abends noch aus (essen), haben das Kind alleine auf dem Zimmer gelassen. Das Kind wird vermisst, die Eltern suchen - die Polizei wird verständigt ... Kind wird tot aufgefunden! -
Ein Drama für die Eltern... ein wenig unpassend bis routiniert und platt erscheinen mir die Dialoge der Ermittler; speziell Lena Odenthal.

In der ersten Einstellung dieses Films kann man übrigens gleich alle Personen, die der späteren Tat verdächtigt werden, sehen.
Ich mache mir immer einen Spaß daraus, und mache mit mir selbst insgeheim Wetten aus, wer der Täter ist. Heute habe ich wieder richtig gelegen. (Beim letzten Tatort aus "LU" - das ist der, den ich so unsagbar blödsinnig fand - übrigens auch. --- Ich sollte besser LOTTO spielen...)

Es gibt nur wenige Verdächtige, die zur Tatzeit in dieser Freizeitanlage waren und auch "zufällig" von Überwachungskameras um die Tatzeit herum aufgenommen wurden. Er ein junger Mann, der schon mal wegen *irgendwas* mit Pädophilie im Gefängnis war. Ein Anwalt, der den Tag vor seiner Hochzeit dort verbracht hat - und merkwürdig wenig mitbekommen hat, obwohl er zur Tatzeit in dem Park unterwegs war. Schließlich verhält sich sogar die Mutter des ermordeten Kindes sehr merkwürdig und gerät zunehmend unter Verdacht...

Wer ist's also gewesen - und warum???

Ordentliche Ermittlungen am laufenden Band. Im Ermittlerbüro geht's beschaulich zu, wie ich mir das so vorstelle und wünsche - und eben NICHT so koordiniert hektisch, wie bei "Hauch des Todes".


Nebenbei gibt's auch noch rührige Rahmenhandlung mit den beiden Ermittlern: Diesmal wieder weniger Lena Odenthal (baoh, wie mich die eklige Mähne der ansonsten so hübschen Frau abturnt!) als mehr Mario Kopper (der DARF so schmuddelig ausschauen. Sonst wär er nicht "Kopper"!). Kopper hat den Sohn einer Cousine am Bein. Er soll auf den Jungen aufpassen, was ihm zunächst gar nicht so in den Kram passt. - Als das Kind dann wieder zur Mutter muss, ist er ein wenig geknickt. (Insiderkommentar: "Ma, wie liab!")


Ich verrate nicht, wer der Täter war, obwohl die einzige die mich regelmäßig danach fragt ist eh nur meine Schwester - weil sie immer einschläft. Diesmal ist sie weit weg. In Marokko.

Allen anderen, die das Ende verschlafen haben sei die ARD Mediathek empfohlen. Ich glaube der aktuell ausgestrahlte Tatort ist dort noch mindestens eine Woche lang "nachzusehen":
(http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3516914?documentId=602916 )

4 von 5 rauchenden Revolvern!

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