Montag, 26. Oktober 2009
Tatort aus Münster: "Tempelräuber"
Da frag ich mich mal wieder: Ist den Tatort-Machern eigentlich der Kriminalfall wichtiger, oder der Zwist zwischen Börne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl). Uuups, da hab ich doch den Liefers vor den Prahl gestellt. Böses Mädchen!

In der Tat gefiel mir die Mischung aber sehr gut. Auch wenn die Personen die den eigentlichen Kriminalfall ausgemacht haben, doch zufällig sehr nahe am Privatleben des Kommissars und Rechtsmediziners angesiedelt waren. Das ist ja dann doch auch ganz schön praktisch, weil sonst wärs vermutlich auch schwierig die Handlungsbögen in 90 Minuten (Film)Länge zu packen.
Boerne mutiert zuweilen vom Besserwisser zu Inspector Closeau, und dem armen Thiel wird stets der Schlaf geraubt. Nebenbei: Der Klingelton seines Handys ist eine Katastrophe. Geht mir nicht aus dem Sinn ... "mein St.Pauli, St.Pauli bei Nacht".

Ulrich Noethen als Priester: Grossartig.
Leider zu wenig von ihm und dem Priesterseminar, wo der Krimi ja angesiedelt ist; zumindest die Ermittlungen.

Münster: Sehr schön. Muss ich wohl mal hin. Halt. Quatsch, da war ich ja schon mal. Aber nur zu Besuch beim ADAC, weil die Lichtmaschine meines Autos schlapp gemacht hat. Aber für Münster-Stadtrundfahrt war's dann doch zu spontan und zu knapp vor allem... Scheint ja ein knuffiges Städtchen zu sein. Nicht nur der Kulisse mit dem schönen alten Münster wegen.

Nicht völlig eindruckslos ging das Tabuthema dieses Tatort an mir vorbei. Priester haben Kinder, sind also auch Väter. Dürfen aber offiziell keine sein. - Schwierig, schwierig.
Ob wir das noch erleben? Dass das elendige Zölibat für Priester aufgehoben wird? Das wäre ja letztendlich das einzig richtige, meine ich. Auch wenn die katholische Kirche von höchster Stelle genehmigen würde (salopp gesprochen) dass Priester-Kinder mit ihren Vätern (und Mutter freilich auch. Quasi, als Familie) aufwachsen - ja was wäre denn das für eine Doppelmoral?

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